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Autoservice am Berg
Bergquerweg 7b
49179 Ostercappeln-Venne

Wir möchten autark und sicher Campen

Dieser Wunsch wird immer häufiger im Beratungsgespräch formuliert.

Wir haben ein Projekt ausgewählt und am Beispiel eines “Knaus Sky TI-Platinum Selection” dokumentiert.

Die Aufgabe

Einbau/Anbau von:

  • Hochleistungs-Solaranlage (2 Panel/ 240 Watt)
  • Sinus Wechselrichter mit Netzvorrangschaltung
  • 150Ah LiFePo4 Batterie mit Bluetooth
  • LTE/WiFi Antenne Router Kombination
  • Alarmanlage mit Ortungsgerät und Gas-Sensorik
  • Dachventilationshaube
Wohnmobile

Lesen Sie:

  • Wie wir es umgesetzt haben
  • Wie Detail für Detail zu einem begeisterndem Ergebnis führte

Wir möchten autark und sicher Campen

Einbau-Doku mit viel Hintergrundinfo

Gezeigt wird die technischen Umsetzung mit dem “wie und warum“, angetrieben von dem steten Bestreben komfortable Lösungen zu finden und technische Anbauten optisch glänzen zu lassen Wir nennen es: “Veredelung“.

Es ist Februar 2021. Wir alle erinnern uns an die wunderschönen Tage mit Frost und Schnee und sonnigem Wetter. Von diesen schönen Eindrücken begleitet folgen Sie unserer Bilderreihe zum Einbau.

Kundenfahrzeug auf dem verschneiten Werkstattparkplatz

Solaranlage und LTE Breitbandantenne

Wir beginnen die Dokumentation auf dem Dach des Wohnmobils dort, wo zunächst die Solaranlage und die LTE- Antenne untergebracht wurden.

Der Aufbau einer leistungsstarken Solaranlage beginnt mit der bestmöglichen Platzierung der Module. Hier sind die Rahmenmodule diagonal mit weiter Entfernung von der SAT-Anlage montiert, damit bei aufgestelltem Antennenspiegel keine Abschattung erfolgt.

Die Module sind über den Metallrahmen mit den farblich angepassten Kunststoffspoilern verschraubt und können damit im Bedarfsfall einfach ausgetauscht werden. Die Spoiler selbst sind mit dem Dach verklebt. Die großen Grundflächen der Spoiler schaffen beste Voraussetzungen für eine robuste Montage. Wichtig dabei ist eine saubere und sorgfältige Vorbehandlung, eine darauf folgende lokale Aktivierung der Dachhaut mit Verwendung gezielt abgestimmter Klebemittel. Nach der Montage werden die Klebenähte mit einem Formspachtel von überschüssigem Kleber befreit und es verbleibt eine optisch saubere Klebenaht.

Auch wenn für gewöhnlich selten jemand auf’s Wohnmobildach schaut, ist es für uns selbtsverständlich,dass auch hier alle Arbeiten nicht nur technisch sondern auch optisch glänzen.

Das gilt in gleicher Weise für die LTE-Antenne im nächsten Bild. Die Antenne wird zunächst mit dem Metalladapter verschraubt, damit kann sie später im Servicefall schnell getauscht werden. Der Adapter ist optisch sauber mit dem Dach verklebt. Das Antennen-Coaxkabel wie auch die Solarkabel werden im Kabelkanal bis zur Dachdurchführung geleitet.

Wenn es durchs Dach geht muss noch einmal sehr sorgfältig gearbeitet werden. Wir verwenden hier TÜV-geprüfte Dachdurchführungen mit einem Schutzgrad IP68. Die großen Klebeflächen sorgen für eine robuste Haftung und in Kombination mit den kabelspezifischen Dichteinsätzen für dauerhafte und sichere Abdichtung gegen Feuchtigkeit. Das Material der Dachdurchführung ist UV-resistent und damit dauerhaft witterungsbeständig.

Aus der Doppel-Dachdurchführung geht es direkt in den Oberschrank in die bereits vorhandene Elektro-Infrastruktur. Das Coaxialkabel führt zum Wifi-Router, der über einen Schalter ans 12V Bordnetz angeschlossen ist. Mit dem Schalter unter dem Oberschrank kann der Router und damit der W-LAN Hotspot bequem eingeschaltet werden und danach wieder aus, um Bordstrom zu sparen. Die Solarkabel führen zum MPPT-Solarregler. Dort wird die Solarspannung maximal effizient an die Batterieladespannung von 14,4V angepasst und an die Batterie weitergeleitet.

Neueste, wintertaugliche Lithium- Batteriespeichertechnik

Als Batteriespeicher wurde eine spezielle, besonders wintertaugliche 150Ah Batterie in LiFePo4-Technik gewählt.

Die Batterie ist liegend im äußeren Staufach platziert und dort fest verschraubt. Alle Kabel sind in Schutzrohren verlegt und die Hochlastsicherung, die die gesamte Elektrik im Aufbau absichert ist gut zugänglich für den Fall, dass einmal eine Sicherung gewechselt werden muss. Die hier verwendete Lithium-Batterie ist extrem wintertauglich und kann bis -30°C geladen werden. Damit können alle Vorzüge der LiFePo4-Technik uneingeschränkt genutzt werden.

Wechselrichter, aus 12V wird 230V

Ausreichende Batteriekapazität, vorzugsweise in neuester Lithium-Technik, sind die Basis für sorgloses, autarkes Campen.

In Verbindung mit dem Sinus-Wechselrichter werden alle Steckdosen mit 230V versorgt, auch wenn kein Landstrom zur Verfügung steht. Der Wechselrichter wurde hier in der Rückbank-Konsole untergebracht, neben der TV-Halterung. Der Platz ist ideal, da reichlich Raum zur Luftzirkulation (Kühlung) zur Verfügung steht und und die Überlastsicherung ganz bequem wieder eingeschaltet werden kann, wenn einmal zu viele Geräte gleichzeitig betrieben wurden.

Die eigentliche Bedienung des Wechselrichters erfolgt durch die Fernbedienung. Das silberne Schaltpanel ist an die vorhandenen Schalter in der Mittelkonsole angereicht. Von hier aus kann der Wechselrichter äußerst komfortabel ein, aus oder in den Automatikmodus geschaltet werden.

Der Wechselrichter ist mit einer Netzvorrangschaltung ausgerüstet. Wird von außen Landstrom angelegt, schaltet der Wechselrichter diesen sofort durch und sich selbst in den Automatikmodus. Wird der Landstrom abgezogen, schaltet sich der Wechselrichter sofort wieder ein.

Da im Wechselrichterbetrieb die Steckdosen von der Landstrominfrastruktur getrennt sind, ist für diesen Betrieb ein zusätzlicher Fehlerstromschutzschalter (Fi) vorzusehen, der elektrisch fehlerhafte Geräte sofort stromlos schaltet.

Um einen klar strukturierten und verständlichen Netzaufbau zu erzielen, wurden die Truma i-Net Box und der Schaud-Ladebooster im Staufach unterhalb der Sitzbank versetzt. Der neue, zusätzliche Fi ist nun an den vorhandenen Verteilerblock mit Hauptsicherung und “Landstrom Fi“ angereiht. Auch hier ist für optimale Zugänglichkeit gesorgt, sollte der Fi einmal wieder eingeschaltet oder im Rahmen der halbjährlichen, selbst durchzuführenden Funktionstests bedient werden müssen.

Die Truma i-Net Box und der Schaud Ladebooster wurden versetzt, damit der Fi-Schutzschalter hinter dem Wechselrichter gut zugänglich ist.

Beim Betreiben eines Steckdosen-Netzwerks über einen Wechselrichter ist ein separater Fi-Schutzschalter vorzusehen.

Gaswarnsystem

Wir verlassen die Elektro-Infrastruktur im Wohnmobil und widmen uns der Absicherung gegen Gas und damit den Gaswarnern. Propan/ Butan wird standardmäßig als Flaschengas zum Betrieb des Kühlschranks oder zum Kochen und Heizen genutzt. Sollte es einmal zu einer Leckage kommen, könnte das Gas mit der restlichen Luft im Wohnmobil ein hoch explosives Gemisch bilden. Da beide Gase schwerer als Luft sind, sammeln sie sich zunächst auf dem Boden und steigen dann auf. Unzureichend, mit zu wenig Sauerstoff verbranntes Gas bildet das hochgiftige Kohlenmonoxid (CO) welches leichter als Luft ist und sich damit zunächst unter der Decke sammelt.

Narkosegase haben eigentlich nichts mit dem Betrieb im Wohnmobil gemein, allerdings hört man immer wieder von Überfällen auf Wohnmobile um diese auszurauben. Narkosegase sind ebenfalls schwerer als Luft und entwickeln ihre Gefahr damit vom Boden aufsteigend.

Um sich vor Gasunfällen oder -überfällen sicher zu schützen werden immer zwei separate Gaswarner benötigt. Einer in Bodennähe, der Propan/ Butan oder Narkosegase detektieren kann, sowie einer der Kohlenmonoxid unter der Decke meldet.

Das Bild zeigt den Gaswarner für Propan/ Butan und Narkosegase, der im Eingangsbereich optimal geschützt durch den Türrahmen platziert ist. In Bodennähe ist er entsprechend der Einbauempfehlung mit ausreichendem Abstand von der Heizung angebracht und wird konstant vom 12V Netzt versorgt.

Gaswarner für fallende Gase (Butan, Propan, Narkosegase) hinter der Eingangstür, unten, berührungssicher untergebarcht.

Der CO- Sensor, der drahtgebunden mit dem Gaswarner am Boden kommuniziert, wird optisch kaum wahrgenommen. Zu sehen ist lediglich die Sensorzelle, während das System hinter der Holzblende verdeckt installiert ist.

Wird bei einem der Sensoren der Schwellwert durch ausströmendes Gas erreicht, ertönt nicht nur die interne Sirene, der Gaswarner am Boden sendet automatisch ein Funksignal an die Alarmzentrale. Die Alarmzentrale schaltet die Fahrzeughupe ein und sendet über das vernetzte Ortungsgerät einen SMS-Warnhinweis an alle eingebundenen Smartphones.

Damit sind wir bereits mitten im Kapitel Alarmanlage.

CO-Sensor unauffällig, oben, im Garderobenbereich eingefügt

Alarmanlage (Einbruchschutz)

Während wir sonst unsere Einbauten gern ins rechte Licht setzen, halten wir uns bei den verbauten Komponenten für die Alarmanlage bedeckt. Die Kernkomponenten, wie die Alarmzentrale, das Ortungsgerät oder das Vernetzungsmodul befinden sich gut versteckt hinter der Fassade.

Damit im Servicefall oder bei einer Systemerweiterung die Fachwerkstatt schnell die elektrische Einbindung in der Alarmakomponenten nachvollziehen kann, wird jede Steuer- oder Kommunikationskomponente über einen individuell strukturierten Kabelbaum eingebunden. Die vielen bunten Einzeladern werden zu einem definierten, verzweigten Kabelbaum gewickelt und dann elektrisch mit der vorhandenen Fahrzeugsteuerung verbunden.

Individuell angefertigte Kabelbäume hinter den zentralen Elementen der Alarmanlage

Auch hinter der Fassade ist eine saubere, strukturierter Umsetzung des Auftrags mehr als selbstverständlich.

Wir arbeiten konsequent nach den hohen Qualitätsansprüchen der Autobilindustrie.

Die Autark-Ausstattung steht

Es sind nun alle notwendigen Infrastrukturkomponeten für autarkes Campen verbaut, das Fahrzeig ist rundum abgesichert und LTE steht auch überall zur Verfügung.

Zeit für ein Glas Wein und etwas Leckeres vom Herd.

Wäre da nicht noch der eine Punkt auf der Wunschliste, das Abführen des zu erwartenden Küchengeruchs beim Kochen. Hier hatte der Kunde mit dem “Maxxfan“ bereits eine gute Lösung gefunden. Um dem Wunsch gerecht zu werden, mussten wir noch einmal dahin wo wir angefangen hatten, nämlich aufs Dach. Das vorhandene Heki wurde ausgetauscht gegen eine Maxxair-Ventialtionshaube, die sich zum Be- bzw. Entlüften elektrisch aufstellt und auch bei Regen betrieben werden kann.

Maxxfan mit Rauchglashaube in Be-Entlüftungsposition

Maxx-fan ausgetauscht gegen vorheriges Heki. Anschraublöcher des Heki verblendet

Damit sind wir am Ende der Doku angekommen und auch dem Kochen und Genießen irgendwo auf einem ungestörten wunderschönen Platz steht nichts mehr im Wege.

Konnten wir auch Sie begeistern?